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Sandra Alisch

Bibelarbeiten Thema GZ SZ ( Familienstories im AT)

Thema 2: Jakob, Lea und Rahel

MIX-Freizeit 2000 in Steinmauern

A: Einleitung Sandra

° Rätsel: Müttergeschichten vorlesen Kids müssen die echten Namen der in der Geschichte vorkommenden Personen herausfinden.

Ich lese euch eine biblische Geschichte vor. Aber diesmal erzählt sie eine Frau. Ich habe den Leuten in der Geschichte neue Namen gegeben, weil es eure Aufgabe ist, heraus zu finden um wen es geht. Ihr sollt die richtigen Namen, die auch in der Bibel stehen, heraus kriegen. Wer es weiß, schreit das am Besten gleich raus, damit es auch alle wissen wir genial ihr seid! Nein, natürlich nicht. Bitte legt euch ein Blatt Papier zurecht und einen Bleistift. Darauf, könnt ihr dann die Namen schreiben.

Aus den Müttergeschichten vorlesen:

Ich bin Katrin, Corinnas Schwester und Peters Frau. Als hässlich und eifersüchtig werde ich hingestellt neben meine arme schöne Schwester. In einer späteren Übertragung des Buches in eine andre Sprache wird ein Mönch sogar schreiben : „ Katrin war blöde von Angesicht!"

Ich bin sehr kurzsichtig, schon von geburt an. Fast immer habe ich die Augen zugekniffen, um besser sehen zu können. Das sieht nicht schön aus, ich weiß schon. Dabei gehören gerade bei uns große ausdrucksvolle Augen zu einer schönen Frau – von unserem Körper lassen wir in der Öffentlichkeit nicht viel sehen.

Viel draußen war ich nicht. Die Sonne strengte meine Augen noch mehr an. Dafür war Corinna meist in den Gärten und auf den Feldern. Sie hütete unsere Schafe, sie kam herum, sprach und lacht mit den Fremden. Sie war es auch, die unseren Vetter Peter mit nach Hause brachte – von Anfang an fest überzeugt, dass sie ihn heiraten würde. Und er ganz vernarrt in sie, sagt unsrem Vater von vorneherein, dass er für sie 7 Jahre arbeiten wolle. Na ja, arbeiten musste er schon bei uns. Schließlich war er als armer Flüchtling gekommen.

Vielleicht hat seine Mutter, unsre Tante Rebekka, auch an die alten Sitten gedacht; ein Mann heiratet in die Sippe der Mutter, und dort bleibt er auch, lebt mit seinen Frauen und Kindern und arbeitet für sie. Eins wusste Peter offensichtlich nicht: dass ein Mann nicht beliebig die jüngere Tochter verlangen darf, ehe nicht die älteren versprochen sind. Und dass bei uns oft mehrere Frauen einen Mann teilen, ohne, dass er eine offen bevorzugen darf. Wir alle brauchen Kinder!

Unser Vater vermied den offenen Konflikt. Selbstverständlich war nach 7 Jahren ich die Braut unter dem Schleier! Und die Hochzeitsnacht hindurch war Peter der festen Meinung, er hielt Corinna umschlungen: daran seht ihr, dass ich anziehend genug war! Nur am Morgen, im hellen Licht, schrie er mich an: „Betrug!" Beschimpfte meinen Vater, der ihm nun erklärte, dass seine Forderung für uns ganz unmöglich gewesen wäre. Immerhin, er wollte ihm auch Corinna geben, nach einer Woche schon, wenn er mit mir das Fest ausführlich gefeiert hätte. Und da Peter wohl noch immer nicht klar war, dass er eigentlich bei uns bleiben sollte, verpflichtete ihn mein Vater sicherheitshalber noch einmal für 7 Jahre um Corinna.

Doch immer ließ Peter mich spüren, dass ich nicht die Rechte war, während sich Corinna seiner Liebe freute. Sie setzte ihre ganze Schönheit ein, ihn bei sich zu halten. Gedankenlos von ihrem Recht war sie überzeugt, weil sie jünger und schöner war. Sie hatte vergessen, dass ich nach unseren Sitten das gleiche recht auf Peters Zuwendung hatte.

Nur selten kam er zu mir. Aber ich gebar ihm Kinder, vier Söhne hintereinander! Und Corinna blieb unfruchtbar! Sie wurde eifersüchtig auf mich und zornig auf Peter. Probierte schließlich ein altes Mittel – sie schichte ihre Magd zu ihm, schon, um ihn von mir fern zuhalten. Und ihre Magd bekam ebenfalls zwei Söhne. Nun, wenn es darum ging, ich hatte auch eine ansehnliche Dienerin. Über sie wollte ich Peter wieder in mein Haus holen. Auch sie gebar zwei Söhne. Aber Peter ging wieder zu Corinna.

Mein ältester Sohn sah meine Tränen. Eines Tages brachte er mir die kleinen Äpfel vom Mandragorastrauch, ein altes Liebesmittel. Corinna hatte es mitbekommen und wollte sie sofort von mir haben. Ich fand ihre Forderung ganz schön unverschämt – dachte sie je an meine Verlassenheit? Überheblich großmütig bot sie an, dass für die Liebes –Äpfel Peter für diese Nacht bei mir schlafen dürfte! Erst war ich wütend. Aber dann dachte ich nach: vielleicht nutzten die Äpfel gar nichts? Und ich nahm ihr Angebot an. Am Abend lief ich Peter entgegen: Zu mir musst du heute Kommen!

Ich wurde wieder schwanger, gebar erneut eine Sohn und nach einem weiteren Jahr den sechsten. Schließlich dann noch ein letztes Kind, meine einzige, später so unglückliche Tochter.

Corinna war stiller geworden, traurig, nicht mehr so überheblich und von sich und ihrer Schönheit überzeugt. Nun tat sie mir doch leid, ein oder zwei Kinder wollte ich ihr schon gönnen. Endlich bekam sie den ersehnten Sohn. So wie Corinna selbst wurde nun dieser Junge Peters Liebling. Meine kräftigen Kinder, die so tüchtig arbeiteten – gegenüber dem hübschen Kleinen waren sie nichts!

Corinna und ich verstanden uns nun besser. Wir wurden allmählich wirklich Schwestern. Gemeinsam entschieden wir, mit Peter wegzuziehen in sein Land, denn unser Vater und unsere Brüder waren eifersüchtig auf ihren Schwager Peter, auf sein Glück uns sein Können als Viehzüchter. Schließlich, es war unser Erbe; warum sollten wir nicht mit dem, was Peter, wir und die Kinder uns an Herden erarbeitet hatten, davonziehen? Die Männer stritten unaufhörlich um die Schafe und Ziegen! So brachen wir heimlich auf.

Und später, wir waren schon lange unterwegs, geschah das Unglück! Corinna war noch einmal schwanger geworden. Schon ihre erste Schwangerschaft und geburt war mühselig und beschwerlich gewesen. Doch nun, eine Niederkunft am Wegrande! Mit Mühe konnte ich noch eine Hebamme finden. Corinna hörte noch: Du hast einen Sohn! Freue Dich! Nur den Namen konnte sie ihm noch geben. Dann verblutete sie und wurde dort am Wegrand begraben.

Jakob= Peter

Lea= Katrin

Rahel= Corinna

B: Inhaltliche Zusammenfassung und Erläuterungen Sandra

° kurze Zusammenfassung der Situation

° Erklären: Leihmutter war üblich; Leibmagd = mein Leib Frauen erhielten ihren Wert durch ihre Kinder; vor allem durch Söhne Vielehe war bis zu Mose ganz normal, aber natürlich auch problematisch

Kinder bedeuteten für die menschen in israel ihre Altersvorsorge. Es gab ja keine Altersheime, oder eine Rentenversicherung. Wenn die Menschen alt waren brauchten sie ihre Kinder. Darum war vermutlich auch die Vielehe erlaubt. Bis zur Zeit Moses durfte ein Mann mehrere Frauen heiraten.

Deshalb erhielten die Frauen früher ihren Wert, wenn sie Kinder bekamen. Das war ihre Aufgabe. Eine Frau ohne Kinder war damals echt arm dran. Am besten war es für die Frau, wenn sie viele Söhne bekam.

Darum geht es auch immer wieder in unserer Geschichte zwischen Lea und Rahel. Sie kämpfen um die Liebe Ihres gemeinsamen Mannes. Sie wollen für Jakob wertvoll sein und viele Kinder zur Welt bringen. Rahel ist fruchtbar und bekommt viele Söhne. Aber Lea hat einen Vorteil. Sie ist hübsch und Jakobs Liebling. Aber dafür wird sie zumindest am Anfang unserer Geschichte nicht schwanger ganz im Gegensatz zu Rahel. Also schickt Lea ihre Magd zu Jakob. Die Magd soll an Leas Stelle Kinder bekommen. Das klingt für uns heute echt komisch. Aber damals war das NORMAL. Eine Magd war noch weniger wert als eine verheiratete Frau. Sie war für die Menschen damals wie ein Körper ohne Seele. Ein Gegenstand, der irgendjemandem gehörte.

Man benutze diese Mägde auch als Leihmütter, wenn die Herrin nicht selbst Kinder bekommen konnte. Wenn die Herrin das Kind sofort nach der Geburt in die Arme nahm, war es vor dem Gesetzt ihr eigenes. Wir können uns das heute nur schwer vorstellen. Aber wenn eine Frau keine Kinder bekam verlor sie in der Gesellschaft ihr Ansehen. Darum eben schickten Lea ihre Mägde zu Jakob. Rahel machte das um noch mehr kinder zu haben und Lea um überhaupt ein Kind zu haben. Und das war üblich damals. Es war etwas ganz normales.

C: Erarbeitung der Problematik Julia

° Wer hat wieviele Kinder? Was bedeutete das für Lea, Rahel?

° Wo hat sich wohl Gott eingemischt?

GA: Die Gruppen trennen sich mit ihren Arbeitsblättern. Nach einer bestimmten Zeit Treffen wir uns im Plenum und lesen vor. Schwerpunkt: Gott liebt alle gleich - aber er behandelt nicht alle gleich. Wem hilft er wie – Gerechtigkeit??

D: Holy End Julia

Gott kommt mit allen menschen und in allen Lebenssituationen zurecht. Es gibt keine noch so verrückte Situation mit der Gott nicht zurecht käme. Das ist besonders dann schwer zu fassen, wenn man selbst die Situation unerträglich findet. Gott wird oft von uns Menschen als menschlich denkend eingeschätzt. Und das ist falsch. Gott denkt GÖTTLICH und kommt deswegen mit allem zurecht. Das heißt nicht, dass er auch alles gut finden muß. Er lässt die überhebliche Rahel recht lange auf ihre Söhne warten. Gott schenkt ihr die Söhne, aber zu seiner Zeit. Er erzieht die Menschen, eben wie ein Vater. Er straft nicht blind und aus Enttäuschung oder Wut. Lea wiederum findet bei den Menschen keine Zuwendung und Anerkennung. Gott weiß aber, wie er ihr helfen kann, anerkannt zu sein. Und er erbarmt sich und schenkt ihr mehr Söhne als allen anderen Frauen in der Sippe. Damit hat Lea ein Fundament auch gegenüber ihrem Mann.

Gott tröstet die Traurigen

Gott lehrt die Verwöhnten Verzicht und Geduld

Gott macht aus einem menschlichen Chaos Segen, indem er das Ergebnis, die 12 Söhne, zum Grundstock des Gottesvolkes macht. Gott plant die Nachkommen, die in harten Konkurrenzdenken zur Welt gebracht werden für sein Heil ein.

Wenn ich verzweifle, weil ich mir nicht mehr eine Rettung aus einer Situation vorstellen kann ist Gott noch lange nicht am Ende. Er hat den Überblick und den Ausblick. Er hat die besondere Fähigkeit und den Willen aus unseren Versäumnissen und Fehlen Gutes entstehen zu lassen. Manchmal können wir dies nachvollziehen, manchmal bleiben für uns Fragen offen. Aber ER ist auf unserer Seite.

 

Sandra Alisch

Siehe auch:

Arbeitsblatt Jakob, Lea und Rahel [ doc ]