Viele "Neue" im Jugendkreis nennen mir als Grund für ihr Kommen die "gute Gemeinschaft". Was ist wohl diese "gute Gemeinschaft", wann ist eine Gemeinschaft "gut", was sind die Merkmale einer guten Gemeinschaft?
-> Notieren, Einzelarbeit.
Warum nun wechselt diese positive Einschätzung einer Gruppe oder einer Gemeinde sich mit der Zeit oft sogar ins Gegenteil? -> Notieren, Einzelarbeit.
Ordne die einzelnen Karikaturen dem Lied zu: "Gut, daß wir einander haben.."
Gespräch: Was wecken die Karikaturen in mir, wenn ich an MEINE Gemeinde oder MEINEN Gemeindekreis denke?
Bernd Wetzel: "Ich habe viele Brüder / Geschwister (in der Gemeinde), aber nicht alle sind meine Freunde!"
Illusion von Albrecht - die mir erst 9 / 2001 bewusst wurde: Ich dachte - zielte darauf, dass ich möglichst vielen (allen?) Bruder UND Seelsorger UND Freund werde und BLEIBE. Das geht nicht - wenn man eine intensive Beziehung will.
ABER: IST DAS EIGENTLICH CHRISTLICH? MÜSSTEN WIR NICHT ALLEN MIT GLEICHER LIEBE UND FREUNDSCHAFT BEGEGNEN? WWJD?
Der folgende Satz ist wohl der wichtigste für unsere Gemeiden:
"DAS GIBT ALLEM TRÜBEN VERLANGEN NACH MEHR VON VORNHEREIN DEN ABSCHIED. Wer mehr haben will, als das, was Christus zwischen uns gestiftet hat, der will nicht christliche Bruderschaft, der sucht irgendwelche außeror-dentlichen Gemeinschaftserlebnisse, die ihm anderswo versagt blieben, der trägt in die christliche Bruderschaft unklare und unreine Wünsche hinein. An eben dieser Stelle droht der christlichen Bruderschaft meist SCHON GANZ AM ANFANG die allerschwerste Gefahr, die INNERSTE VERGIFTUNG, NÄMLICH DURCH DIE VERWECHSLUNG CHRISTLICHER BRUDERSCHAFT MIT EINEM WUNSCH-BILD FROMMER GEMEINSCHAFT, durch Vermischung des natürlichen Verlangens des frommen Herzens nach Gemeinschaft MIT DER GEISTLICHEN WIRKLICHKEIT DER CHRISTLICHEN BRUDERSCHAFT. Es liegt für die christliche Bruderschaft alles daran, daß es vom ersten Anfang an deutlich werde:
Unzählige Male ist eine ganze christliche Gemeinschaft daran zerbrochen, daß sie aus einem Wunschbild heraus lebte. ... Gott läßt es aus lauter Gnade nicht zu, daß wir auch nur wenige Wochen in einem Traumbild leben...Gott ist nicht ein Gott der Gemütserregungen, sondern ein Gott der Wahr-heit. ERST DIE GEMEINSCHAFT, DIE IN DIE GROSSE ENTTÄUSCHUNG HINEINGERÄT MIT ALL IHREN UNERFREULICHEN UND BÖSEN ERFSCHEINUNGEN, FÄNGT AN ZU SEIN, WAS SIE VOR GOTT SEIN SOLL ... Jedes menschliche Wunschbild ... hindert die echte Gemeinschaft und muß zerbrochen werden, damit die echte Gemeinschaft werden kann. Wer seinen Traum von einer christlichen Gemeinschaft mehr liebt als die christliche Gemeinschaft selbst, der wird zum Zerstörer jeder christlichen Gemein-schaft. ...
Gott haßt die Träumerei, denn sie macht stolz und anspruchsvoll. (S.18-20)
(Schlussgeschichte: Intensiver Austausch mit einem Bruderfreund; Gespräch war sehr offen, voll Vertrauen. Plötzlich kam es mir in den Sinn - ich sprach Sörens Abendgebet (wie der Hirte sucht ...) - - und unser Gespräch wurde NOCH mehr vertieft! Tränen flossen - und wir waren minutenlang still .... Wo Besseres Finden?
Albrecht Berbig
Siehe auch: