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Martin Kirchner

Lebendiges Wasser

Andacht Konfirmandenfreizeit 14.02.2004

Kurzbeschreibung: Jesus bietet uns sein lebendiges Wasser an, Joh. 4

Vor 11 Jahren war ich an eurer Stelle. Als Konfirmand auf der Freizeit. Was habe ich da wohl erwartet? Ich weiß es heute nicht mehr. Wahrscheinlich hatte ich gehofft, dass es da genauso tolle Spiele gibt wie auf den Sommerfreizeiten.

Vielleicht habe ich auch gar nichts erwartet. So wie jene Frau, die in der Gluthitze zum Brunnen geht. Kein Mensch traut sich sonst vor die Tür. Es hat 45° C im Schatten und sie läuft in der sengenden Sonne. Die Klamotten kleben ihr am Leib, der Schweiß rinnt nur so davon und sie muss noch die schweren Wasserkrüge tragen. Aber es ist ihre einzige Chance unbehelligt Wasser zu holen. Sie kann die Blicke der anderen Leute nicht mehr ertragen, das Getuschel hinter ihrem Rücken. Sie kann es förmlich spüren, wie die Leute mit den Fingern auf sie zeigen. Jeder im Ort kennt sie, die anderen meiden sie, keiner will etwas mit ihr zu tun haben.

Jeder weiß bescheid über ihre Männergeschichten: Mit fünf Männern war sie schon zusammen und jetzt ist sie sogar mit einem verheirateten Mann befreundet. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die Dorfbewohner. Man hat etwas zu Tratschen. Aber die Frau leidet darunter.

So geht sie ausgestoßen aus der Gemeinschaft in der Mittagshitze zum Brunnen. Draußen vor der Stadt ist er. Doch was ist das? Schon von weitem sieht sie den Fremden am Brunnen sitzen. "Ein Jude! Die halten sich ja auch für etwas Besseres und reden nicht mit uns Samaritern. Na gut, dann lässt er mich wenigstens in Ruhe!", denkt sich die Frau. 

Doch der Fremde spricht sie an: "Gib mir zu trinken!" Sie kann es gar nicht fassen. Jemand, noch dazu ein Jude spricht mit ihr. Ganz verwundert fragt sie ihn: "Wieso bittest du mich um etwas zu trinken, du bist doch Jude und ich eine Samariterin?" Der fremde Mann antwortet: "Wenn du wüsstest, wer ich bin, dann würdest du mich um etwas zu trinken bitten!" Haha, so ein Komiker... ist auf der Wanderschaft und hat nicht einmal einen Eimer dabei. "Und wie willst du mir Wasser geben, du hast ja noch nicht einmal einen Eimer und der Brunnen ist tief!"

Doch der Mann lässt sich nicht draus bringen: "Wer von diesem Brunnen trinkt, der wird wieder Durst haben.  Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird in Ewigkeit keinen Durst mehr haben. Ich gebe ihm Wasser, das in ihm zu einer Quelle wird, die bis ins ewige Leben weitersprudelt."

Das klingt großartig, nie wieder Durst, kein anstrengender Gang in der glühenden Mittagshitze. Der Mann strahlt etwas ganz Besonders aus. "Herr, gib mir von diesem Wasser", bittet die Frau, "dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr hierher kommen, um Wasser zu schöpfen." 

Doch der Fremde bittet sie: "Hole erst deinen Mann!" Schluck, was soll sie tun? Was soll sie dem Fremden sagen? Was wird der wohl antworten, wenn er über ihre Taten bescheid weiß? Schließlich antwortet sie ausweichend: "Ich hab keine Mann!" "Ganz recht, fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist auch nicht deiner." Jetzt ist es raus! Er weiß voll über sie bescheid. Ist er ein Wahrsager? "Jetzt will er bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben!", denkt sich die Frau.

Doch an diesem Mann ist mehr dran. Er ist nicht einfach nur ein Wahrsager. So wie er redet, so redet niemand sonst. Er scheint nicht wie die anderen Menschen aus ihrer Stadt über sie zu denken. Er kennt sie und weiß über sie bescheid und wendet sich dennoch nicht von ihr ab. Dieser Mann muss etwas Besonderes sein. Sie spürt, da geht es nicht nur ums Trinken, dieser Mann kann ihr mehr geben. Dieser Mann muss der versprochene Retter sein, auf den alle warten! Und in der Tat, der Mann gibt sich zu erkennen: "Ich bin der Retter, du sprichst mit ihm, ich bin Jesus von Nazareth!"

Das kann die Frau nicht für sich behalten, sie rennt zurück in den Ort und ruft diese Nachbarn zusammen, die über sie tuscheln und von denen sie verachtet wird. "Kommt schnell und seht!"

 

Und nun ist Jesus wieder da. Vor 2000 Jahren traf er die Frau am Brunnen, vor 11 Jahren traf er mich. Und heute will er dich treffen. Er ist da und will dich frei machen, frei von der Meinung anderer, frei von vielen Zwängen, frei von Ängsten. Er kennt dich und er kennt auch deine verborgenen und öffentlichen Schmutzflecken. Aber anders als die Menschen um dich herum, wendet er sich nicht von dir ab. Nein, er sucht ganz gezielt den Kontakt zu dir. Wie bei der Frau: Obwohl er über ihr Leben voll im Bild ist, trifft er genau sie am Brunnen. Und so ist er auch heute genau bei dir.

Er will dich aus der Dürre deines Lebens holen, indem er dir lebendiges Wasser gibt. Du sollst nicht mehr auf der Suche nach der Quelle sein. Menschen, die ohne Wasser sind, verdursten. Sie schleppen sich durch die Wüste auf der Suche nach etwas zu trinken. Vielleicht läufst du auch so durch die Wüste deines Lebens und bist auf der Suche nach etwas, was deinem Leben Sinn gibt. Und hier steht Jesus und bietet dir an: "Ich bin die Quelle und ich will deinen Durst nach Leben stillen! Ich biete dir ewiges Leben an! Komm her und trinke."

Wir haben hier jetzt etwas vorbereitet. Du siehst die Wüste, da gibt es Menschen die haben Durst und andere haben die Quelle gefunden. Wenn du heute ein Leben mit Jesus beginnen willst, dann kannst du jetzt hier einen Pinsel nehmen und mit Wasserfarben - Farben mit Wasser, das zum Leben führt - deinen Namen zu den Leuten bei der Quelle schreiben. Vielleicht betest du dabei folgenden Satz: "Herr, gib mir von deinem Wasser des ewigen Lebens. Ich möchte nicht mehr durch mein Leben tappen auf der Suche nach Sinn und Erfüllung. Gib du mir diesen Sinn und vergib mir, was ich bisher alles getan habe. Amen"

Martin Kirchner

Siehe auch:

Lebendiges Wasser [ htm ]

Andacht zu Joh. 4 - Die Frau am Jakobsbrunnen: Gott bietet dir das ewige Leben an, obwohl er dich genau kennt. Er will die Quelle sein, dir lebendiges Wasser geben, deinem Leben Sinn geben.