Hauptmenü

Home/Aktuell

Inhalte nach...

Jahrgang

Veranstaltung

Kategorie

Autor

Ort

Suche

Hilfe

Statistik

Links

Copyright & Impressum

Datenschutzerklärung

Kontakt

Martin Kirchner

Konfirmation 14.05.2006

(Anwesenheitsliste zeigen - wortlos)

Erkennt ihr das wieder? Richtig, das ist die Liste, auf der ich im letzten Jahr kontrolliert habe, dass ihr alle da seid.

(Liste zerreißen)

Das ist nun vorbei - von nun ab seid ihr frei, hierher zu kommen und zu gehen, wie und wann es euch passt. Jetzt müsst ihr nicht mehr fürchten, dass euch jemand unangenehme Fragen stellt, wo ihr letzte Woche wart. Oder gar, dass eure Eltern angerufen werden.

Kein Zwang mehr - DAS ist ein Stück Freiheit, die ihr jetzt dazu gewonnen habt.

Zugleich bedeutet das aber auch, das ihr jetzt mehr Verantwortung tragen müsst. Ihr seid jetzt selbst dafür verantwortlich, ob und wie ihr euren Glauben pflegt.

Ein Beispiel: Stellt euch eine kleine Pflanze vor: Am Anfang säht der Gärtner einen Samen in die Erde und gießt ihn gut an. Er sorgt dafür, dass die Pflanze immer genug Wasser, Platz, Dünger und Licht hat, damit sie gut wachsen kann. Bis zu dem Tag, an dem sie sein Gewächshaus verlässt.

Nun ist der neue Besitzer der Pflanze dafür verantwortlich, dass die Pflanze wachsen kann und nicht eingeht.

Etliche von euch sind mir im letzten Jahr richtig arg ans Herz gewachsen und ich kann nur sagen, dass ihr mir fehlen werdet, wenn ihr nicht mehr kommt. Gerne würde ich euch helfen, die Verantwortung zu tragen, für das junge Pflänzchen, euren Glauben, zu sorgen. Das kann ganz schön schwierig sein, vor allem wenn man auf sich selbst gestellt ist!

Wie schwierig das ist, habe ich zum ersten Mal richtig gemerkt, als ich vor zwei Jahren hier alles zurückließ und für vier Monate nach Finnland ging zum Studieren. Dort gab es keine Freunde, die wie ich an Jesus Christus als ihren Freund und Herrn glaubten.. Kein Jugendkreis und auch kein Volleyball, wo es anschließend eine Andacht zu hören gab.

Der Gottesdienst dort war auch nichts für mich, da mein Finnisch dann doch nicht SOOO gut war, um der Predigt zu folgen. Und so war ich zwar auf der einen Seite sehr frei, andererseits habe ich aber auch gemerkt, dass man seinen Glauben pflegen muss, damit er nicht eingeht.

Ich weiß, dass bei einigen von euch diese Pflanze schon etliche Knospen hervorgebracht hat. Bitte vernachlässige das junge Gewächs jetzt nicht.

Vielleicht sagt jetzt einer: Jesus hat doch versprochen, dass mich nichts aus seiner Hand reißen kann. Andererseits sagt Jesus: Folge mir nach, also: Geh mit MIR durch dein leben! Da habe ich für mich beschlossen, bewusst meinen Glauben zu pflegen und selbst aktiv zu werden. Wie das geht - ich denke, dafür haben wir euch im vergangenen Jahr genug Ideen und Denkanstöße gegeben. Was für mich am besten funktioniert, ist, in Jugendgruppen und auf Freizeiten mitzuarbeiten und so regelmäßig anderen Menschen von Jesus zu erzählen. Denn das hält meinen eigenen Glauben fit. Ich möchte meine Pflanze pflegen, mein Leben dem Gärtner anvertrauen, der weiß, was am besten für mich ist, und an dem Platz bleiben, wo mein Glauben gedeihen kann.

Deswegen meine Bitte an DICH: Sucht dir auch so einen Platz, wo dein Glauben wachsen kann und bleibe dort, z.B. hier in der Gemeinde.

Trotz allem mag es sein, dass du jetzt oder irgendwann später bemerkst, dass du deinen Glauben, ja letztlich, dass du deinen guten Freund Jesus vernachlässigt hast. Dann denke bitte nicht, dass Jesus dir auch den Rücken zugekehrt hat und nichts mehr von dir wissen will, wie du oder ich es wohl machen würden, wenn uns ein Freund bitter enttäuscht hat.

Denke lieber daran in welcher Gemeinde du konfirmiert worden bist, denke an ... Petrus! Er hat seinen Freund Jesus auch vergessen und sogar verraten, was Jesus ihm kurz zuvor sogar angekündigt hatte. Dreimal hat er behauptet, Jesus nicht zu kennen, obwohl der doch alles für ihn gegeben hat. Und dennoch ist Jesus ihm nachgegangen. Hat ihn zurück in seine Mannschaft geholt. Sonst gäbe es diese Gemeinde wohl nicht, zumindest nicht mit diesem Namen.

Vielleicht spricht Gott aber auch gerade heute einige von euch an, liebe Festgäste. Schon lange ist es her, dass euch der Bund mit Jesus wichtig war! Vielleicht bemerkt ihr auch, dass ihr eure Freiheit nicht optimal genutzt habt und von Jesus weggedriftet seid.

Aber für uns alle gilt - ganz besonders aber für euch heute, liebe Konfirmanden: Jesus verliert dich NICHT aus dem Blick. Es gilt, was Gott verspricht:

(Jes 49,15)

Bringt eine Mutter es fertig, ihr Kind zu vergessen? [...] Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht!

AMEN