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Martin Kirchner

Motivationsandacht Mega 2014

Heute vor vier Wochen kam unsere Tochter Hannah auf die Welt. Ganz klar, dass ist das Thema, was mich derzeit am meisten beschäftigt. Seither habe ich viele schöne Kuschelstunden mit ihr erlebt. Wenn das jemanden kalt lässt, der muss ein Gefühlseisklotz sein. Wie sie ihren kleinen Finger in meine Brusthaare gräbt, dabei seelenruhig schläft, hin und wieder wohlig seufzt, da lässt definitiv mein Vaterherz höher schlagen. Meine Tochter bringt mir so viel Vertrauen entgegen, dass mir ganz schwindelig wird. Ich könnte alles mit ihr machen und sie würde immer glauben, dass ich es gut mit ihr meine.

Sie unterwirft sich mit ihrem ganzen Leben der Fürsorge anderer Menschen. Sie hat keinerlei Hemmungen, alle ihre Bedürfnisse zu äußern und darauf zu warten, dass jemand diese erfüllt. Sie kann nichts dazu beitragen, außer Ihren Mund zum Trinken zu öffnen. Sie bringt keine Eigenleistung, sie verdient sich nichts, ja sie kann noch nicht einmal danke sagen.

Erst mit so einer Erfahrung, kann ich verstehen, warum für Jesus Kinder das ideale Vorbild sind. Nimm ein x-beliebiges Kind, gehe mit ihm in den Spielwarenladen und schenke ihm ein Spielzeug. Es wird nicht nein sagen. Auch ich war sicher einmal so ein Kind, bereit, jedes Geschenk anzunehmen. Und doch fällt es mir heute so unheimlich schwer, mir etwas schenken zu lassen. Vor allem von Gott.

In der Schule, im Studium bzw. der Ausbildung, später im Job - wir sind darauf dressiert, Leistung zu bringen, um ein Ziel zu erreichen. Büffeln wird mit guten Noten oder einem tollen Schulabschluss belohnt. Für ein gutes Diplom muss man dann gleich dreimal so viel pauken. Die Lohnerhöhung gibt es für viele Überstunden oder ein erfolgreiches Projekt…

Das gute Gefühl, etwas verdient zu haben, ist eigentlich besser als die eigentliche Belohnung. Ich kann auf meine Leistung, ja auf mich stolz sein. Sich etwas schenken zu lassen, vielleicht sogar zuzugeben, dass man es selbst nicht kann, das kostet Stolz, zumindest Überwindung.

Stolz - dieses Gefühl kennt ein Neugeborenes nicht. Es muss sich auch nicht überwinden. Es kann Geschenke ganz einfach annehmen. Es wäre ja auch sehr unmenschlich von mir, wenn ich von meiner Tochter erwarten würde, dass sie sich den Windelwechsel, ihre Nahrung oder gar die Liebe ihrer Eltern verdient. Wie sollte sie auch?

Unser himmlischer Vater möchte auch, dass wir uns etwas schenken lassen. Er möchte gerne seine Liebe schenken, er möchte das ewige Leben schenken, ja, sich verschenken. Wie sollten wir uns das auch verdienen können? Was wäre das für eine väterliche Liebe, wenn Gott das von uns fordern würde. Und so kann man es sich nicht verdienen, sondern nur schenken lassen. Gott sucht Menschen, die sich von ihm beschenken lassen. Mit dieser Erfahrung verstehe ich, dass Jesus sagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Lasst euch beschenken mit meiner Liebe, so wie ein Neugeborenes… Denn … verdienen kannst du sie dir nicht.

Ich würde mir wünschen, dass wir den Jugendlichen, die nachher anreisen, genau das weitergeben. Gott verschenkt seine Liebe. Du bist geliebt von Gott! Das ist das Wertvollste, was wir ihnen mitgeben können.